Ob am Marktstand oder im Restaurant – in Zwischenbrücken gibt es ein großes Falafel-Angebot. Doch welche schmecken wirklich? Wir haben uns durch sechs Lokale gekostet.
Text: Naz Küçüktekin, Fotos: Christopher Mavrič

Falafeln gehören in Zwischenbrücken längst zum Stadtbild. Rund um Hannovermarkt, Taborstraße und Praterstraße reihen sich Imbisse, Lokale und kleine Küchen, die das orientalische Streetfood, das aus Kichererbsen gemacht und traditionell frittiert wird, in unterschiedlichsten Varianten anbieten. Doch wo gibt es die besten? Wo zahlt sich ein Besuch aus – und wo vielleicht nicht? Wir haben es getestet.
Fadi Falafel, Hannovermarkt, Stand 63
Erster Stopp, wie könnte es auch anders sein, ist am Hannovermarkt. Zwischen Gemüsekisten und Marktständen versteckt sich Fadi Falafel. Es ist in kleiner und unscheinbarer Stand mit zwei Tischen und ein paar Stühlen davor. Was dem Ambiente vielleicht fehlt, macht das Essen doppelt wett: Die ringförmigen Falafeln sind knusprig, würzig und lassen kaum Wünsche offen. Der Teller, serviert mit Lavash-Brot, eingelegtem Gemüse und frischer Minze, überzeugt auch preislich – für sechs Euro bekommt man ehrliches, sättigendes Streetfood in authentischer Marktstimmung.
Bewertung:
Falafeln: 4,5/5
Preis-Leistung: 5/5
Ambiente: 2,5/5
Jaffa Food, Rauscherstraße 1
Nur ein paar Hundert Meter weiter, in der Rauscherstraße, liegt Jaffa Food, ein Lokal, das vor allem in der veganen Community viele Fans hat. Zugegeben: Dass die Falafeln hier ausgezeichnet sind, wussten wir schon vorher. Bereits im Sommer porträtierten wir den Laden. Der erneute Besuch bestätigte nur die Qualität.
Hier gibt es frische, hausgemachte Falafel mit klassischer Sesamsauce und frisch zubereitetem Fladenbrot. Die Kirchererbsenbällchen sind außen knusprig, innen schön grün und würzig, zubereitet nach dem bewährten Familienrezept von Betreiber Muhannad Sharaf Eddin, dessen Familie bereits in Damaskus Restaurants führte.
Bewertung:
Falafeln: 5/5
Preis-Leistung: 5/5
Ambiente: 3,5/5

Kleine Pause, Friedrich-Engels-Platz
Mitten am Friedrich-Engels-Platz triumphiert die Kleine Pause. Der Imbiss ist nicht zu übersehen. Und zwar nicht nur wegen der Lage, sondern auch wegen der Schlange davor. Das Angebot reicht von Döner über Pizza bis hin zu Falafel.
Wir bestellen den Falafelteller, der mit einer großen Auswahl an Soßen und Gemüse kommt – wie bei einer typischen Döner-Bestellung zum Selbstzusammenstellen. Preislich liegt der Teller mit 11,90 Euro in der oberen Imbiss-Skala. Das Ergebnis überzeugt leider weniger: Die Falafeln sind lauwarm, ohne knusprige Kruste, und geschmacklich eher fad. Für eine schnelle Stärkung okay, für ein echtes Geschmackserlebnis eher nicht zu empfehlen.
Bewertung:
Falafeln: 2/5
Preis-Leistung: 2,5/5
Ambiente: 3/5
Pitabox, Taborstraße 38
Dass ein kleiner Imbissladen sehr wohl überzeugen kann – das beweist die Pitabox. Hier bekommt man Falafeln, die wirklich alles erfüllen, was man sich wünscht. Außen knusprig, innen weich und luftig. Das alles auch noch gut gewürzt. Bestellen kann man die Falafeln im Pita-Brot oder in der Box mit Reis, dazu gibt es frisches Gemüse, Hummus und frei wählbare Soßen. Wir hatten letzteres und waren vollends zufrieden. Solide Zubereitung, freundlicher Service und kaum Wartezeit: Die Pita Box ist perfekt für den schnellen Hunger zwischendurch.
Bewertung:
Falafeln: 4/5
Preis-Leistung: 4/5
Ambiente: 3/5

Gaia Kitchen, Praterstraße 68
Das vegetarische Restaurant Gaia Kitchen verspricht levantinische Küche, modern interpretiert. Falafeln dürfen da natürlich nicht fehlen. Mit über 15 Euro ist der Teller jedoch die teuerste Bestellung im Test. Serviert werden Hummus, frisches Gemüse, Granatapfelkerne, Fladenbrot und vier Falafeln. Fazit: etwas trocken, geschmacklich blass. Dem hohen Preis wird das Ganze leider nicht ganz gerecht.
Bewertung:
Falafeln: 3/5
Preis-Leistung: 2/5
Ambiente: 4/5
Bashly, Welthandelsplatz 1 / D4
Gleich neben der Wirtschaftsuniversität liegt Bashly, ein modernes Schnelllokal mit klarer Einrichtung. Vor allem Studierende und Beschäftigte aus den umliegenden Büros holen sich hier ihr Essen. Wir bestellen einen Falafelteller im Lokal.
Die Falafeln selbst sind mild gewürzt, außen leicht knusprig, innen weich. Dazu gibt es frischen Salat, Hummus und eine Tahinisauce. Geschmacklich sind sie solide, aber etwas unauffällig. Ideal für eine unkomplizierte Mittagspause, weniger für den besonderen Falafelmoment.
Bewertung:
Falafeln: 3,5/5
Preis-Leistung: 4/5
Ambiente: 4/5
Welches ist euer liebstes Falafel-Lokal? Habt ihr Geheimtipps? Wollt ihr sie hier verraten?
Schreibt uns in den Kommentaren oder an redaktion@zwischenbruecken.at
Naz Küçüktekin hat journalistische Erfahrungen unter anderem bei Kurier, Profil und Biber gesammelt. Sie lebt in der Brigittenau hat mehrere Preise gewonnen, unter anderem den Wiener Journalismus-Gesundheitspreis.









