Augarten: Sanierung der Liegewiesen wird Dauerbaustelle

Schwieriger Sommer im Augarten: Die eine Schüsselwiese ist immer noch nicht offen, die andere muss schon wieder repariert werden. Über den weiteren Zeitplan hüllen sich die Bundesgärten in Schweigen.

Text und Foto: Bernhard Odehnal

Gesperrte Liegewiese im Augarten. Seit mehreren Monaten wird die Öffnung versprochen

Sie waren die beliebtesten Liege- und Spielwiesen im Augarten: Die beiden großen Rasenflächen vor dem Flakturm, auch „Schüsselwiesen“ genannt. 2023 sperrten die für den Erhalt der Grünflächen zuständigen Bundesgärten jedoch erst die nördliche und dann die südliche Wiese.

Begründung: Wegen der großen Belastung der vergangenen Jahre müssten beide Wiesen komplett saniert und der barocke Zustand wieder hergestellt werden. Es habe zahlreiche Unebenheiten und Löcher gegeben, „die eine sichere Nutzung beeinträchtigt hätten“, schrieben damals die Bundesgärten: „Zudem war der Zustand der Rasenflächen nicht denkmalwürdig.“

Wiesen wurden verkleinert

Dann wurde das Erdreich abgetragen und die Wiesen am Rand durch Kies ersetzt, was angeblich der ursprünglichen Form aus dem 18. Jahrhundert entspricht. Danach wurde auf der restlichen Fläche frische Erde aufgeschüttet und Gras gesät.

Die nördliche Schüsselwiese ist seit vergangenem Jahr wieder offen, doch in schlechterem Zustand als vor der Sanierung: Das Gras ist nicht richtig angewachsen, es gibt viele Unebenheiten und Löcher und dazwischen viel Kies.

Kein Termin für Öffnung

An der südlichen Schüsselwiese schein das Gras hingegen mittlerweile dicht und fest. Doch die Wiese ist immer noch gesperrt. Beim Gespräch mit „Zwischenbrücken“ versprach der bei den Bundesgärten für die Verwaltung des Augarten zuständige Gerd Koch, dass „wir die Schüsselwiese demnächst öffnen werden“ (siehe hier).

Das war Ende März dieses Jahres. Zwei Monate später steht jedoch immer noch kein Öffnungstermin fest.

Auf die neuerliche Anfrage von „Zwischenbrücken“ antwortet die Pressestelle der Bundesgärten, dass die Fertigstellung der Schüsselwiese „in Kürze bevorsteht. Sobald eine vollständige Öffnung möglich ist, werden wir Sie gerne informieren“.

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Bei der geöffneten, aber desolaten Schüsselwiese gebe es bereits „Überlegungen und Planungen zum weiteren Vorgehen“, so die Pressestelle: „Zum jetzigen Zeitpunkt können wir hierzu jedoch noch keine näheren Angaben machen.“

Verbot wird ignoriert

Weil nun Platz zum Liegen und Spielen fehlt, weichen Besucherinnen und Besucher auf vordere Wiesen aus, die eigentlich als Blumenwiesen gedacht sind und nicht betreten werden sollten. Doch solange die Schüsselwiese gesperrt ist, wird dieses Verbot weitgehend ignoriert.

Mehr zum Augarten und den Schüsselwiesen gibt es hier.

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Bernhard Odehnal lernte Journalismus bei der Stadtzeitung „Falter“ und war danach als Korrespondent und Reporter für österreichische und Schweizer Medien tätig. 2025 kehrt er mit der Gründung von „Zwischenbrücken“ in den Lokaljournalismus zurück. Er lebt in der Leopoldstadt.