Der Umbau des Maria-Restituta-Platzes soll den wichtigsten Verkehrsknotenpunkt der Brigittenau als Aufenthaltsort aufwerten.
Text: Bernhard Odehnal

Oben fahren die Züge der S-Bahn und der U 6 beinahe im Minutentakt. Unter der auf Stelzen gebauten Station „Handelskai“ eilen die Menschen zur Haltestelle der Autobuslinie 11 A oder in die Milleniumcity. Stehen bleibt hier kaum jemand, außer vielleicht bei den temporären Marktständen einzukaufen.
13 neue Bäume
Das soll sich ab kommenden Frühjahr ändern. Dann wird der Maria-Restituta-Platz unter und neben den Betonsäulen der Bahntrasse durch eine neue Pflasterung und vor allem durch viel mehr Grün aufgewertet werden. Am Dienstag stellten die Vorständin der ÖBB Infrastruktur, Judith Engel, die Wiener Planungsstadträtin Ulli Sima und Bezirksvorsteherin Christine Dubravac-Widholm vor Ort die Pläne vor.
Der Platz solle „acht neue Grünbeete und 13 neue Bäume bekommen“, kündigt Ulli Sima an. Wegen der vielen unterirdischen Leitungen sei das nicht einfach gewesen, aber „wir haben um jeden einzelenen Baum gekämpft“, sagt Sima. Außerdem solle die Führung der Radwege verbessert und 200 Radabstellplätze errichtet werden.
Bauarbeiten bis Mai 2026
Die Umbauarbeiten haben bereits begonnen und sollen im Mai 2026 abgeschlossen werden. Das sei dann auch ein Zeichen, dass „die Bauarbeiten an der S-Bahn-Stammstrecke irgendwann zu Ende gehen“, so ÖBB-Vorständin Judith Engel.
So weit ist es freilich im kommenden Jahr noch lange nicht: Im Juli und August 2026 wird noch einmal die Stammstrecke zwischen Praterstern und Floridsdorf gesperrt und danach, ab September 2026, für ein Jahr der Abschnitt zwischen Praterstern und Meidling.
Erinnerung an NS-Opfer
Der Maria-Restituta-Platz ist nach einer aus Tschechien stammenden Nonne benannt (Zwischenbrücken berichtete). Die Frau, die mit bürgerlichen Namen Helene Kafka hieß, arbeitete in Wien und Mödling in Spitälern. Unter dem NS-Regime weigerte sie sich, Kreuze aus den OP-Sälen abzunehmen und verbreitete Texte regimekritischer Soldatenlieder. 1942 wurde sie verhaftet und ein Jahr danach hingerichtet. 1998 wurde sie vom Vatikan seliggesprochen.
Bernhard Odehnal lernte Journalismus bei der Stadtzeitung „Falter“ und war danach als Korrespondent und Reporter für österreichische und Schweizer Medien tätig. 2025 kehrt er mit der Gründung von „Zwischenbrücken“ in den Lokaljournalismus zurück. Er lebt in der Leopoldstadt.






