Die Linie 33 wird nur mehr bis 5. Oktober durch die Brigittenau fahren. Ersatz bietet die Linie 12.
Text: Bernhard Odehnal

Vor zwei Wochen thematisierte „Zwischenbrücken“ als erstes Medium die überflüssige Linienführung: Anfang September führten die Wiener Linien die neuen Straßenbahnlinie 12 ein. Sie verkehrt vom Stuwerviertel über das Nordbahnviertel, dann weiter über Dresdner Straße, Stromstraße und Jägerstraße bis zur U-Bahn-Station Josefstädter Straße im 8. Bezirk.
Im Wesentlichen entspricht die Strecke damit der bisherigen Linie 33, bloß dass der 12er noch weiter in die Leopoldstadt fährt. Obwohl der 33er damit eigentlich überflüssig war, wurde er aber nicht eingestellt. Angeblich war es vor allem die Bezirksvorstehung der Brigittenau, die auf eine Weiterführung bestand.
Lange Intervalle, alte Züge
Die Wiener Linien fügten sich zwar, zeigten aber ihren Unwillen auf ihre Weise: Unter der Woche fuhren nur mehr Hochflurzüge und das in Abständen von 15 Minuten. Am Wochenende wurden die Intervalle sogar auf 20 Minuten verlängert.
Bedarf für mehr Züge gab es offenbar nicht. Wie „Zwischenbrücken“ mehrmals beobachten konnte, war der 33er selbst in der Hauptverkehrszeit sehr schwach besetzt. Das wurde offenbar auch schnell der Bezirksvertretung klar. Vor zwei Wochen ließ Bezirksvorsteherin Christine Dubravac-Widholm „Zwischenbrücken“ ausrichten, dass sie sich eine Weiterführung des 33er wünsche, aber an der Erfüllung dieses Wunsches „große Zweifel“ hege.
Alternative Linien
Nun haben die Wiener Linien jedoch schnell gehandelt. Ab 6. Oktober wird auf der Strecke nur mehr die Linie 12 fahren, wie als erste die Presse berichtete. „Die Fahrgastzahlen auf der bisherigen Strecke der Linie 33 seien spürbar zurückgegangen“, zitiert der Artikel die Wiener Linien: „Immer mehr Fahrgäste nutzen die direkte Verbindung der Linie 12, die gleich vier Bezirke miteinander verbindet“.
Als Ersatz nennen die Wiener Linien außer den 12er auch die Linien 2 und 31, sowie die Linie 5. Auf dem 5er fahren seit einiger Zeit allerdings nur mehr kurze Züge, die zur Hauptverkehrszeit gerade im 2. und 20. Bezirk häufig überfüllt sind. Zudem bremsen kaputte Gleise diese Linie ein: In der Brigittenau darf der 5er teilweise nur mehr 10km/h fahren.
Bernhard Odehnal lernte Journalismus bei der Stadtzeitung „Falter“ und war danach als Korrespondent und Reporter für österreichische und Schweizer Medien tätig. 2025 kehrt er mit der Gründung von „Zwischenbrücken“ in den Lokaljournalismus zurück. Er lebt in der Leopoldstadt.